Europaweit sterben eine Viertel Million Menschen pro
Jahr, allein in Deutschland sind es über 30.000, weil immer mehr
Bakterien gegen Antibiotika resistent geworden sind. Sicher; früher
oder später war zu erwarten, dass sich Bakterien allmählich
anpassen. Die Geschwindigkeit jedoch, mit der dies aktuell geschieht,
ist hausgemacht. Trotz ständiger Warnungen von Biologen und
Wissenschaftlern, wird Antibiotika noch immer vorbeugend in der
Tiermast eingesetzt. Deutschland gehört zu den EU-Ländern, die das
meiste Antibiotika in der Mast nutzen. So deckte eine neue
Untersuchung der Heinrich-
Böll-Stiftung auf, dass 16 Prozent aller
getesteten Mett-Produkte, bereits antibiotikaresistente Keime
enthielten. Bärbel Höhn, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende
der Grünen erklärte, dass Mastställe praktisch riesige
„Trainingsgebiete für Keime“ seien, „um resistent gegen
Antibiotika zu werden“. Die niederschmetternden Ergebnisse sind
unabhängig von Bundesland und Ort überall gleich. Die Grünen
forderten deshalb erneut dazu auf, die Größe der Tierställe zu
reduzieren, da dies der einzige Weg ist, um die Gefahr von Seuchen
und damit die Gabe von Antibiotika zu verringern. Auch der BUND-Chef
Hubert Weiger kritisierte die Akzeptanz der Massentierhaltung in
Megaställen, durch die das Fleisch so billig angeboten werden kann,
als Mogelpackung. Weiger: "Tatsächlich zahlen die Verbraucher
einmal beim Kauf des Fleisches, dann mit Steuergeld für neue Ställe
und Schlachthöfe und drittens für die Umwelt- und
Gesundheitsschäden."
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