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Donnerstag, 2. Juni 2011

Angst vor Impfung

1796 injizierte der englische Arzt Edward Jenner einem Jungen Kuhpocken. Während einer großen Pockenepidemie, an der tausende Menschen starben, hatten Ärzte beobachtet, dass Menschen die zuvor an der leicht verlaufenden Form der Kuhpocken erkrankt waren, gegen die grasierende Pockenepidemie immun waren. Der Junge erkrankte im Gegensatz zu vielen seiner Mitmenschen nicht an Pocken. Damit gilt Edward Jenner als "Vater der Impfung". Inzwischen haben wir uns daran gewöhnt, dass die moderne Medizin vorbeugende Maßnahmen gegen schwere Krankheiten treffen kann. Dabei wird schnell vergessen, dass es bei der Impfung darum geht dem Körper zu helfen Antikörper gegen tödlich verlaufende Krankheiten zu produzieren, in dem man den Körper mit einer leichten Form der jeweiligen Krankheit ansteckt. Damit ist natürlich auch immer ein Risiko verbunden, dass jedoch geringer ist als die Gefahr, der man ohne Impfung ausgesetzt ist. Aufgrund der schnellen und grenzüberschreitenden Medienberichte, sind es jedoch in erster Linie die Ausnahmen, über die berichtet wird. Das hat dazu geführt, dass immer häufiger Eltern Angst davor haben, ihre Kinder gegen schwere Krankheiten impfen zu lassen. Wie eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigt, haben 35 Prozent aller Eltern bereits mindestens einmal eine Impfung für ihr Kind abgelehnt, aus Angst vor negativen Folgen. "Die Mehrheit der Eltern steht Kinderimpfungen zwar positiv gegenüber. Doch vor allem bei Masern, Keuchhusten und Hepatitis B ist der Impfschutz von vielen Kindern noch immer lückenhaft", kritisiert die BZgA-Direktorin Elisabeth Pott. Die Folge dessen ist, dass die häufigste Ursache für schwer verlaufende Erkrankungen bei Kindern die fehlende Impfung ist. Darüber jedoch klären die wenigsten Medien und ganz sicher nicht die Homöopathen auf, die jede der seltenen Ausnahmen, bei denen es aufgrund einer Impfung zu Komplikationen kommt, ins Unermessliche aufbauschen.

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